2012-12-16

Die Drama-Kartei

Wolf Schmidts Kulturglossar

Eine Kartei mit Kurzbeschreibungen von Dramen und Theaterstücken, mit Schreibmaschine auf grünen Kärtchen verewigt. Er machte sich die Mühe, mehr als 130 Titel glossarartig auf Karteikärtchen zu tippen. Wozu? Es gibt doch Schauspielführer!

Dieses eigenartige Selfmade-Mini-Lexikon zeigt anschaulich seinen Hang zur systematischen Einordnung von Stoffen und dürfte eine Weiterführung und Komplettierung des "Dramaturgischen Rechenschiebers" gewesen sein, der zwischen 1944 und 1947 entstand.

Michael Schmidt

Kulturkartei

  1. Agnes Bernauer

    (Friedrich Hebbel) Herzog Albrecht liebt und heiratet Agnes, die Tochter eines Baders. Sein Vater, Herzog Ernst, schliesst ihn von der Erbfolge aus. Agnes wird entführt. Sie weigert sich, ihre Ehe für sündig zu erklären und wird zum Tode verurteilt. Albrecht rast und bekommt seinen Vater in die Gewalt. Doch nun erkennt er, daß die Pflicht gegenüber dem Ganzen dem Wunsch des Einzelnen zu opfern ist. Thema: Das Gesamtwohl steht vor dem Glück des Einzelnen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz.
  2. Aias

    (Sophokles) Nach dem Tode Achills werden seine berühmten Waffen Odysseus zugesprochen. Aias fühlt sich zurückgesetzt, will O. und den Fürsten ermorden, wird aber wahnsinnig und tötet im Wahn eine Herde Vieh und Hirten. Er gewinnt seinen Verstand wieder, erkennt, daß man ihn als Viehmörder verhöhnen wird. Er stürzt sich in sein Schwert. Thema: Heldenehrgeiz.
  3. Alkestis

    (Euripides) Admetus hat seiner Gemahlin, die sich für ihn opferte und in den Tod gegangen ist, versprochen, nicht wiederzuheiraten. Sie wird von Herakles wieder zum Leben erweckt, bleibt aber verschleiert. Admetus fühlt sich von ihr mächtig angezogen, aber er bleibt -- seine Ichsucht erkennend -- dem gegebenen Versprechen treu. Thema: Späte Erkenntnis des Opfers, das durch Verzicht gewürdigt wird.
  4. Alpenkönig und Menschenfeind

    (Ferd. Raimund) Der reiche Gutsbesitzer Rappelkopf ist sich und seiner Umgebung zu Last. Er verläßt seine Familie. Der gute Geist »Alpenkönig« verkleidet sich und spielt »Rappelkopf«, der in seinem Spiegelbild seine widerliche Person sieht und sich bessert. Thema: Charakterfehler, nackt im Spiegel betrachtet, treiben dem »Ich« die Schamröte ins Gesicht.
  5. Als der Krieg zu Ende war

    (Max Frisch) Um ihrem im Keller versteckt gehaltenen Mann zu helfen, läßt sich die Frau vom russischen Obersten einladen. Es keimt Liebe auf. Der eifersüchtige Mann kommt aus seinem Versteck. Trotzdem der Mann Greuel begangen hat, liefert der Oberst ihn nicht aus. Der Mann versucht gegenüber seiner Frau seine Taten mit Selbsterhaltungstrieb zu entschuldigen. Sie habe schließlich sich dem Obersten aus dem gleichen Grunde genähert. Sie stürzt sich aus dem Fenster. Thema: Wo liegt die Schuld? Krieg und Nachkriegswehen.
  6. Amphitryo

    (Jean Baptiste Molière) Jupiter macht sich an Amphitryos Gemahlin heran -- in der Gestalt A's. Dieser kommt heim, Verdächtigungen und Verwechslungen, bis Gott Jupiter alles aufklärt. Thema: Gott Jupiter, der in Menschengestalt einem Menschenweibe beiwohnen will.
  7. Andromache

    (Euripides) Die unfruchtbare Hermione ist neidisch auf das Kind der A. Sie will Mutter und Kind töten, wird aber überrascht und fürchtet sich von nun an vor Vater und Gatten. Sie veranlaßt den ehemaligen Geliebten zum Mord am Vater. Mutter und Kind gehen in ein anderes Land. Thema: Eifersucht und Furcht führen zum Mord.
  8. Antigone

    (Sophokles) Unter Androhung der Todesstrafe darf Polyneikes als angeblicher Staatsfeind nicht bestattet werden. Die liebende Schwester, die die Drohung nicht beachtet hat, soll lebendig begraben werden. Begnadigung, doch sie hat sich vorher erhängt. Ihr Verlobter tötet sich, auch die Mutter, der Vater bricht zusammen. Thema: Die Folgen maßloser Befehle und Anordnungen.
  9. Das Apostelspiel

    (Max Mell) Zwei wüste Gesellen gehen in ein einsames Bauernhaus und geben sich als die Apostel Petrus und Paulus aus. Durch die Gläubigkeit eines einfachen Mädchens werden sie von ihrer verbrecherischen Absicht abgehalten. Thema: Das Böse macht Halt vor dem vertrauenden Guten.
  10. Armut

    (Anton Wildgans) Die ehemalige Offizierstochter hat einen armen Postbeamten geheiratet, wird durch die engen Verhältnisse starr und abweisend. Sie würde ihre Tochter um des Geldes willen an zahlungskräftige Zimmerherren verkuppeln, - da stirbt der Vater. Thema: Folgen einer Mißheirat.
  11. Der Augenblickslose

    (Ludvig Holberg) Spricht von jemandem, der nie Zeit hat.
  12. Belinde

    (Herbert Eulenberg) Belinde steht mit Liebe und Treue, mit Ablehnung und Untreue zwischen ihrem totgegleubten Mann und ihrem jungen Bräutigam. Alle drei gehen zugrunde. Belinde tötet sich, ihr Mann will sich zu Tode hungern, ihr Bräutigam duelliert. Thema: Frau zwischen zwei Männern.
  13. Berenike

    (Jean Baptiste Racine) Als Titus den Kaiserthron besteigt, verzichtet er auf Berenike und will sie seinem Freunde, der sie ebenfalls liebt, in Obhut geben. Alle drei denken an Selbstmord, bis Berenike sich entscheidet; sie werde weiter leben und selbst verzichten, wenn beide ebenfalls zu leben versprächen. Thema: Opfer der Liebe für das Allgemeinwohl und den Aufgaben der politischen Welt.
  14. Die Braut von Messina

    (Friedrich Schiller) Die Fürstensöhne Manuel und Cesar sind verfeindet. Die Mutter hofft durch die Ankunft der unbekannt gebliebenen Schwester auf Versöhnung. Cesar findet seine Geliebt in den Armen seines Bruders und ermordet ihn - und erfährt, daß beider Geliebte die eigene Schwester ist. Er gibt sich den Tod. Thema: Zwei Männer lieben die gleiche Frau, Inzestschande.
  15. Brüder Menacchmus

    (Plautus) Von den Zwillingsbrüdern wird einer geraubt. Der andere versucht in späteren Jahren, den geraubten Bruder wiederzufinden. Er findet ihn tatsächlich, es kommt zu Verwechslungen zwischen Frau, Geliebten, Dienern, Arzt usw. Thema: Verwechlungsspiel mit Zwillingen.
  16. Camaraderie

    (Eugène Scribe) Clique von "großen Leuten", die sich -- eine Hand wäscht die andere -- großloben, wird von Cäsarine beherrscht, die die Fäden in der Hand hat. Frau Montlucar benutzt Cäsarinens Methoden gegen sie selber, macht die Karriere des jungen Advokaten, der den Stall ausmistet. Thema: Cliquenwirtschaft; Entstehung, kurze Herrschaft und ihr Ende.
  17. Cäsar

    (William Shakespeare) Cäsar wird von Brutus und Anhängern ermordet weil er herrschsüchtig war. Der lebensfremde Idealist Brutus, der aus Liebe zur Freiheit und zu Rom diese tragische Schuld auf sich geladen hat, ist den Anhängern Cäsars gegenüber nicht hart genug und muß auch untergehen. Thema: Der Idealist geht unter - in der sittlichen Größe liegt der Anlaß dazu.
  18. Clavigo

    (J.W. v. Goethe) Der wankelmütige Clavigo hat seine Braut Marie aus Berechnung verlassen, sie wieder aufgesucht und sie wieder verlassen. Marie wird krank und stirbt an der doppelten Enttäuschung. Ihr Bruder ersticht Clavigo im Zweikampf. Thema: Wankelmut in der Liebe und seine Folgen.
  19. Cyrano von Bergerac

    (Edmond Rostand) Ein Dichter verschafft seinem Freunde die Frau, die er selbst liebt. Er schreibt unter dem Namen des Freundes die schönen Verse, die Roxane bezwingen. 14 Jahre nach dem Tode des Gatten erkennt sie, daß sie zwei Männer liebte. Die Gewissheit, daß sie nur den künstlerischen Geist des Dichters geliebt hat, kommt ihr erst in der Todesstunde des Dichters. Thema: Aufopferung des eigenen Wertes für den Freund. Wahre Erkenntnis wahrer Liebe.
  20. Der eingebildete Kranke

    (Jean Baptiste Molière) Ein Mädchen soll einen Mann heiraten, liebt aber einen anderen. Dazu Geißelung der Selbstsucht eines Menschen, der für sich und seine Gesundheit alles beansprucht. Selbst sein Kind soll sein Glück dem Vater opfern, damit er in der Familie stets einen Arzt zur Hand hat. Thema: Der Kranke in der Einbildung -- ein Terror-Hypochonder --, der sich und die anderen tyrannisiert.
  21. Der Mond ging unter

    (John Steinbeck) Widerstand der Norweger gegen die deutsche Besatzung. Thema: Besetzung und Widerstand sind gleichermassen sinnlos. Beides fordert neues Blut.
  22. Der Widerspenstigen Zähmung

    (William Shakespeare) Die zänkische Katharina bekommt einen Mann, der sie mit ihren Waffen schlägt. Die sanfte Bianca wird einen Mann bekommen, den sie unter den Pantoffel kriegt. An einer zänkischen Witwe gelingt die Zähmung nicht. Thema: Strafe durch Demütigung der aus Charakterveranlagung bösartig erscheinenden Heldin.
  23. Des Teufels General

    (Carl Zuckmayer) Harras, der Fliegergeneral, wird für Sabotage verantwortlich gemacht. Er findet den Saboteur und Widerstandskämpfer in den Reihen seiner Freunde. H., der das sittliche Maß fast ganz verlor, und der Erfüllung seiner Wunschträume nachging, sieht ein, daß der Saboteur für die Idee der Freiheit kämpft. Er steigt in die sabotageverdächtige Maschine. Der Absturz bildet die Sühne für ein Leben, das sich dem Teufel verschrieben hatte. Thema: Saboteure benutzen die gleichen Mittel, wie diejenigen, gegen die der Kampf geführt wird.
  24. Der Diener zweier Herren

    (Carlo Goldoni) Der wegen eines blutigen Streits geflohene Florindo nimmt in dem gleichen Gasthof Wohnung, in dem sich seine Geliebte, die ihn sucht, aufhält. Ihr Diener verdingt sich des Geldes wegen auch ihm, will jedem vom angeblichen Tode des anderen erzählen - da treffen sich die Liebenden. Thema: Ein untreuer Diener will um seines Vorteils willen zwei Liebende für immer trennen.
  25. Don Carlos

    Infant von Spanien. (Friedrich Schiller) Don Carlos liebt seine Stiefmutter, die seine Liebe erwidert, ihn aber auf die hohen politischen Ziele des Vaterlandes verweist. Vater und Gatte wird eifersüchtig gemacht. Der Freund von Vater und Sohn bezichtigt sich falsch, um beide zusammenzuführen. Das Opfer wird falsch aufgefasst. Noch einmal wird der Vater eifersüchtig und opfert Sohn und Gattin. Thema: Konflikt zwischen Vater und Sohn um dieselbe Frau mit politischem Hintergrund.
  26. Egmont

    (J.W. v. Goethe) Der gefeierte Egmont vertraut seinem Waffenglück und überhaupt seinem Glücksstern. Doch er wird gefangengesetzt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine Geliebte, die die feigen Bürger zur Rettung gewinnen wollte, nimmt Gift. Thema: Trotz Vertrauensseeligkeit und Gefeiertsein: in der Stunde der Not -- verlassen.
  27. Die ehrbare Dirne

    (Jean-Paul Sartre) Eine Dirne, die vom Senatorssohn belästigt worden ist, wird vom Senator zu einem falschen Geständnis verführt, wonach ein Schwarzer der Schuldige ist. Dieser wird zum Tode verurteilt. Thema: Rassenwahn.
  28. Ein Inspektor kommt

    (John Boynton Priestley) Ein angeblicher Inspektor weist Familienmitgliedern soziale Schuld nach. Es stellt sich alles als Bluff heraus. Die Famile ist von der Reue wieder erlöst. Doch es kommt der richtige Inspektor, und alles, was vorher festgestellt wurde, war richtig. Thema: Selbstherrlichkeit und Reue, die nur soweit reicht, wie es gerade notwendig ist.
  29. Ein Leben lang

    (William Saroyan) Das geruhsame Leben von einigen Menschen wird gestört durch den Leiter der Sittenpolizei, einen »Schweinehund«. Er wird beseitigt, und dann geht das geruhsame Leben weiter. Thema: Ein Leben lang sollt ihr so leben, daß weder das Niedrige noch der Tod euch nahetritt.
  30. Ein Strich geht durchs Zimmer

    (Valentin Katajew) - Die Quadratur des Kreises - Nach der Revolution sind die verschiedensten Menschen auf engstem Raum zusammengepresst. Wie sie zueinander passen, zueinander finden und - drängen, ist spielerisch unterhaltsam dargestellt. Thema: Das Angleichen und Verständnis zueinander soll die Achtungsgrenze ziehen.
  31. Emilia Galotti

    (Gotthold Ephraim Lessing) Die verlobte Emilia wird von einem Lüstling begehrt und entführt. Ihr Verlobter wird getötet. Emilias Vater, der zu ihrer Ehrenrettung kam, erdolcht sie auf eigenen Wunsch, da sie den Tod einem Leben der Schande vorzieht. Thema: Die »dämonische« Anmut der reinen Frau ist erstens selbst das unschuldige Opfer und reißt zweitens Familie und Verlobten mit ins Unglück.
  32. Erasmus Montanus

    (Ludvig Holberg) Spott über den Gelehrten, der sein Wissen mit aller Gewalt bei den einfachen Bauern durchsetzen will.
  33. Erste Warnung

    (August Strindberg) Er liebt sie auch noch nach 15-jähriger Ehe. Sie findet ihn lächerlich und kokettiert mit anderen, um sich über ihr Altern hinwegzutäuschen. Sie findet alles nicht mehr lächerlich, als er von einer 15jährigen geküsst wird. Sie versucht nun, sich mit dem Altern abzufinden. Thema: Der Ehefrieden soll zeitig gepflegt werden.
  34. Flachsmann als Erzieher

    (Otto Ernst) Flachsmann hat sich mit Hilfe der Papiere seines verstorbenen Bruders als »befähigt zum Lehramt« ausgegeben. (Ein unsymphatischer Mann). Der anständige Junglehrer bekommt seine Stelle - und die Junglehrerin Gisa zur Frau. Thema: Schullehrer als Jugenderzieher mit ihren Fehlern und guten Seiten.
  35. Die Freier

    (Joseph von Eichendorff) Ein junger Graf vekleidet sich als Gräfin und macht Besuch bei einer anderen Gräfin, die ihre Kleidung mit ihrer Zofe vertauscht hat. Großes Durcheinander. Thema: »Sommernachtstraum« mit Verkleidungen, Verwechslungen und Mißverständnissen.
  36. Der Geizige

    (Jean Baptiste Molière) Der Geizhals Harpagon will seine Kinder reich verheiraten, er selbst begehrt Marianne zur Frau, die aber die Geliebte des Sohnes ist. Die Tochter liebt den Vertrauten des Vaters. Der reiche, vom Vater bestimmte Ehemann ist zur Überraschung aller der Vater von Marianne. Die Alten verzichten, die Jungen heiraten. Der fremde Vater bezahlt alles. Thema: Zerrüttung einer Familie durch die Ichsucht des Vaters.
  37. Die Geschwister

    (J.W. v. Goethe) Wilhelm lebt mit und für Marianne, die Tochter einer Jugendgeliebten, die für seine Schwester gehalten wird. Sein Freund bittet um die Hand Mariannes. Es wird alles aufgeklärt. Marianne wird die Frau des ehemaligen »Bruders« . Thema: Aus »Bruder und Schwester« werden Mann und Frau.
  38. Gespenstersonate

    (August Strindberg) Beim Gespenstersouper treffen sich der Oberst, die Mumie, seine Geliebte, die Verlobte, der Bräutigam, der tote Konsul (der z.B. auf die Straße läuft, um zu sehen, ob auch richtig Halbmast für ihr geflaggt ist) usw. Sinnbilder für menschliche Bosheit und Dummheit. Thema: Vernichtende Darstellung der sogenannten Gesellschaft.
  39. Das Glas Wasser

    (Eugène Scribe) Oppositionsführer Bolingbroke will die schwache Königin von England zum Frieden mit Frankreich bewegen. Die starke Herzogin ist dagegen. Bolingbroke benutzt Verliebtheit beider Damen in jungen Offizier zu Intriegenspiel, das ihn ans Ziel bringt und zur Ehe des jungen Offiziers mit seiner wirklichen Liebsten führt. Thema: Vermischung hoher Politik mit Schlafzimmergeheimnissen regierender Damen.
  40. Die Gläserne Frau

    (Wilhelm Scholz) Eine Frau hat sich aus Liebeskummer vergiftet. Der Professor sieht, daß sie ihren Vorlobten nur mit den Sinnen, aber nicht mit der Seele liebt. Er heilt sie, kann ihr aber seine Seelenliebe nicht geben, da er an eine andere Frau gebunden ist. Sie geht trotz körperlicher Heilung daran zugrunde. Thema: Die Abhängigkeit von Körper und Seele.
  41. Glaube und Heimat

    (Karl Schönherr) Ungläubige werden von Haus und Hof vertrieben. Zurückbleibende bereichern sich. Der Kampf macht Schwache zu Helden, Starke zu Schwachen. Der Unheilbringer wird niedergerungen und ihm dann großzügig verziehen. Thema: Kampf des Glaubens gegen den Unglauben. Geist ist stärker als Gewalt.
  42. Götz von Berlichingen

    »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand« (J.W. von Goethe) Fehde zwischen Götz v.B. und dem Bischof von Bamberg. Götz setzt Günstling des Bischofs gefangen, der sich bald zu Götz bekennt und seine Schwester heiraten will. Doch er verläßt Götz und sie Braut und heiratet eine andere. Götz wird gefangengenommen und zum Tode verurteilt -- begnadigt --, doch stirbt er besiegt im Turm zu Heilbronn. Thema: Wechselspiel des Waffenglücks und Liebesglücks.
  43. Das Grab des unbekannten Soldaten

    (Paul Raynal) 4 Stunden kann der Soldat nur daheim sein. Zur Eheschliessung reicht es nicht, nur zur kurzen Vereinigung mit seiner Braut. Zusammenstoß zwischen Vater und Sohn; der eine nahm sich das Recht des kurzen Glücks, der Mann der anständigen Überlieferung ist empört. Thema: Krieg, Liebe, Generation.
  44. Hamlet

    (William Shakespeare) Hamlet erfährt, daß der Mörder seines Vaters der jetzige König und Gatte seiner Mutter ist. Hamlet sinnt auf Rache, aber auch er soll sterben. Die Mutter trinkt unbewußt den vergifteten Wein, der Hamlet zugedacht war. Hamlet zwingt den König, den Becher zu leeren und durchbohrt ihn, er selbst stirbt im Zweikampf mit seinem Gegner. Thema: Rache für den ermordeten Vater und König, aber auch der Rächer muß sterben.
  45. Harpagon

    siehe Der Geizige
  46. Der Hauptmann von Köpenick

    Ein ehemaliger Zuchthäusler verschafft sich, als Hauptmann verkleidet, mit Hilfe von Soldaten und Tricks und Bluff, den langersehnten Paß. Thema: Uniformwahn und Bürokratie.
  47. Das heisse Eisen

    (Hans Sachs) Die mißtrauische Ehefrau verlangt von ihrem Mann, er solle dem Brauch gemäß ein glühendes Eisen anfassen zum Beweis seiner Treue. Durch List gelingt es ihm. Aber nun soll auch dei Ehefrau ihre Treue beweisen. Dabei kommen alle Fälle ans Tageslicht. Nun gesteht auch der Mann, daß er nicht treu war. Thema: Wer anderen eine Grube gräbt...
  48. Herodes und Mariamne

    (Friedrich Hebbel) Herodes liebt seine Gemahlin M. über alles, aber glaubt in seiner Abwesenheit nicht an ihre Treue. Mariamne ist zutiefst verletzt und - als sie vom Tode Herodes hört, veranstaltet sie ein Fest. Heordes kehrt zurück und sieht die vermeintliche Untreue der Gattin. Er läßt sie töten. Nach ihrem Tode erfährt er von ihrer absoluten Treue. Thema: Misstrauen und Treuewahn bringt größtes Elend.
  49. Hippolytus

    (Euripides) Phädra, Frau des Theseus, liebt ihren Stiefsohn. Er verschmäht ihre Liebe. Sie wählt den Freitod. In einem Brief beschuldigt sie den Stiefsohn, der von seinem Vater verflucht wird. Theseus erfährt die wahren Zusammenhänge und versöhnt sich mit dem sterbenden Sohne. Thema: Die verschmähte Liebende rächt sich noch nach dem Tode.
  50. Ion

    (Euripides) König Xuthos will Ion als Sohn annehmen. Dieses fürchtet, immer als unehelich angesehen zu werden und lässt sich nur schwer dazu überreden. Xuthos Gattin will Ion töten, da sie ihren einstmals unehelichen Sohn ausgesetzt und verloren hat. Die Mordabsicht wird entdeckt und sie soll sterben. Nun wird bewiesen, daß Ion ihr Sohn ist. Happy End. Thema: Schicksal eins unehelich Geborenen.
  51. Iphigenie in Aulis

    (Euripides) Iphigenie soll aus kriegswichtigen Gründen geopfert werden. Wird nach Aulis gelockt, um angeblich Achill zu heiraten. Mutter und Tochter flehen um das Leben, Achill will nun Beschützer sein. Der schwankende Vater wird fest und verlangt das Opfer. Iphigenie sieht die Notwendigkeit des Opfers für die Gesamtheit ein und ist bereit. Thema: Das Opfer für das Wohl der Gesamtheit macht eine liebende Jungfrau zum opferbereiten Weibe.
  52. Iphigenie in Tauris

    (Euripides) Iphigenie, die Priesterin, muß bei einem Totenkult zwei Griechen opfern. Sie erfährt, daß einer ihr Bruder ist. Sie will durch eine List beide retten. Die List mißlingt, doch auf Fürsprache hin dürfen alle drei ziehen. Thema: Priesterinnenpflicht gegen Geschwisterliebe.
  53. Iphigenie

    Gestalt der griech. Mythologie, Tochter Agamemnons und der Klytämnestra, Schwester des Orestes. Zur Ermöglichung der Ausfahrt der griech. Flotte nach Troja der Artemis geopfert, von dieser nach Tauris entführt. Bei der Ausführung seines Auftrags, das Kultbild der Artemis wieder nach Griechenland zu bringen, erkennt Orestes seine Schwester und flieht mit ihr nach Attika.
  54. Jean de France

    »Jean de France oder Hans Franzen« (Ludvig Holberg) 5-Akter. Die Komödie wendet sich gegen die Ausländerei. Franz zieht sich den Ingrimm seines zuk. Schwiegervaters und seiner Braut zu, weil er nach einer Bildungreise französische Brocken in seine Sprache mischt. Verkleidungen und Mißverständnisse, der Angeber wird kuriert.
  55. Jeppe vom Berge

    oder der verwandelte Bauer. (Ludvig Holberg) Sinnbildlich im Geiste der Aufklärung -- wird der Schläfer aus 1001 Nacht geweckt.
  56. Die Journalisten

    (Gustav Freytag) Redakteur Oldendorf kommt in den Verdacht, Urheber der öffentlichen Angriffe auf die Aufsätze seines evt. zukünftigen Schwiegervaters, die in der Konkurrenzzeitung erscheinen, zu sein. Auch wird er bei den Wahlen Gegenkandidat und gewinnt. Der Bruch ist endgültig. Eine lustige Adelheit beweist dem Horcher an der Wand - dem Schwiegervater - , daß seine Aufsätze überall belacht werden und führt alles zum Happy End. Thema: Ein eitler Schreiber setzt sich aufs hihe Roß und wird eine komische Figur.
  57. Der Jude von Konstanz

    (Wilhelm Scholz) Ein Arzt, der aus lauteren Beweggründen vom Judentum zum Christentum übertritt, vernichtet sich gerade durch diesen Schritt.
  58. Jungfrau von Orleans

    (Friedrich Schiller) Ein einfaches Landmädchen, durch überirdische Stimmen gerufen, siegt für die Franzosen gegen die Engländer. Sie verliebt sich in den besiegten englischen Feldherrn Lionel, empfindet ihre Liebe als Schuld. Zuerst vom Volk verehrt, wird sie als Hexe verbannt. In einem Kampf rettet sie die Franzosen abermals. Von König und Volk verehrt - entsühnt durch Selbstüberwindung - scheidet sie. Thema: Schicksal einer Nationalheldin
  59. Kabale und Liebe

    (Friedrich Schiller) Die Bürgertochter Luise und der Präsidentensohn Ferdinand lieben sich. Ehehindernis: Standesunterschied. Durch Intrigen schreibt Luise an einen anderen Mann einen Brief, der den Geliebten zur Eifersucht bringt. Er vergiftet sich und Luise, die ihm in der Todesstunde die wahren Beweggründe verrät. Er verzeiht sterbend seinem Vater. Thema: Auseinandersetzung zwischen Oberschicht und Bürgertum.
  60. Kamaraderie

    Camaraderie
  61. Kameraden

    (August Strindberg) Berta, Malerin und überhebliche Gattin, triumphiert endgültig, als ihr Bild vom Preisrichter angenommen wird, und das ihres Mannes abgelehnt wird. Ihr Gatte hat aber, um ihr zu helfen, die Nummern der Bilder vertauscht. Er ist der Sieger. Berta unterwirft sich ihm nun, doch zu spät - er verlässt sie. Der aufopferungsfähige Mann und die bewußt nutznießende Frau sind Partner, die auf Dauer nicht zusammen bleiben können.
  62. Katharnina Knie

    (Carl Zuckmayer) Katharina liebt einen "Bürgerlichen", entsagt dem Wohlstand und dem Verlobten, um nach dem Tode des Vaters den kleinen Zirkus weiterzuführen. Thema: Unzerstörbare Liebe zum Kunsthandwerk.
  63. Der Kaufmann von Venedig

    (William Shakespeare) Zur Befriedigung seines Hasses verlangt der Jude Shylock von dem in Geldnot geratenen Antonio "nur zum Schein" ein Pfund Fleisch aus seinem Leib zum Pfand einzusetzen. A. muß zahlen. Ein witziger Richter gesteht S. das Fleisch zu, aber ohne Blut. Nun wird S. verurteilt: Er hat dem Leben eines Bürgers nachgestellt. Alles löst sich in Wohlgefallen auf. Thema: Die verlangten Wucherzinsen muß der Gläubiger selbst bezahlen und noch mehr dazu.
  64. Klage gegen Unbekannt

    (Georges Neveux) 6 Leute klagen gegen Gott -- oder Unbekannt, der sie in dieses Leben hineinzwang und ihnen die Verantwortung für dieses Leben auch noch gab. Sie möchten sich aus Protest umbringen, erkennen aber, daß das Leben ohne Leiden kein Leben ist. Nur der Staatsanwalt, der gezwungen ist, zum ersten Mal über diese Dinge nachzudenken, begeht Selbstmord. Thema: Gedanken über das Leben, dem einen zum Heile, dem anderen zur Pein.
  65. König Lear

    (William Shakespeare) Der alte König Lear will sein Reich unter seine drei Töchter verteilen, und die soll den größten Anteil erhalten, die ihn am meisten liebt. Nach dem Test verstößt er seine jüngste Tochter, die den edlen König von Frankreich heiratet. König Lear erfährt von den beiden anderen Töchtern den größten Undank und erst die verstossene Tochter hilft ihm, muß aber ihr Leben dafür opfern. Thema: Eltern tun ihren Kindern Unrecht. Kinder stehen gegen ihre Eltern auf. Liebe, hilfreiche Güte auf der anderen Seite. Wie im richtigen Leben...
  66. König Ottokars Glück und Ende

    (Franz Grillparzer) Der prunksüchtige Ottokar läßt sich aus Machtgier von seiner Gemahlin Margarete von Österreich scheiden und heiratet Kunigunde v. Ungarn, um sich die Kaiserkrone zu sichern. Doch Kaiser wird der einfach lebende Rudolf von Habsburg. Um den stolzen Ottokar zu schonen, erlaubt der Kaiser den Huldigungseid ohne Zeugen. Durch Intrigen sieht das ganze Volk zu. Der in seinem Stoz verletzte Ottokar begehrt auf und findet den Tod. Thema: Einfachheit und Recht -- gegen Anmaßung und Prunk.
  67. König Richard III.

    (William Shakespeare) Der von der Natur vernachlässigte König Richard kommt, von Geltungsbedürfnis getrieben, durch Mord und nochmals Mord zur Macht. Sein Helfer Buckingham fällt von ihm ab, als der König ihn um seinen Lohn bringen will. B. wird zum Gegenspieler. Thema: Aus Tyrannei, Ruhmsucht, Eitelkeit, Ehrgeiz und Gier werden Verbrechen auf Verbrechen gehäuft.
  68. Die Kronbraut

    (August Strindberg) Der reiche Mats und die arme Kersti lieben einander, doch der Ehe stehen alte Familienstreitigkeiten im Wege. Kersti bekommt ein Kind und ertränkt es. Der Mord kommt heraus, Kersti muß ins Gefängnis. Nach ihrer Entlassung flammt der alte Familienhass wieder auf. Sie streiten sich auf dem Eis des Flußes. Das Eis bricht, nur Kersti ertrinkt. Ihr Opfertod läßt Liebe und Eintracht wieder einkehren. Thema: Auswirkungen alter Familienstreitigkeiten auf nachfolgende Generationen.
  69. Laune des Verliebten

    (J.W. v. Goethe) Eifersüchtige sollen an die eigenen Streiche denken -- und werden nicht mehr klagen. Thema: Wie ist Eifersucht zu heilen...
  70. Leonce und Lena

    (Georg Büchner) Aus Gründen der Staatsraison sollen zwei Menschen sich heiraten. Beide fliehen -- um sich irgendwo unerkannt zu treffen und zu lieben. Vergebung und Heirat. Thema: Aufbegehren gegen eine festgefügte Ordnung, der man sich nach Geburt und Stand zu fügen hat.
  71. Liebe

    (Anton Wildgans) Er sucht den »Reiz« bei einem Straßenmädchen, sie beim Freund des Mannes, doch es kommt nicht zur letzten Hingabe. Sie preisen zum Schluß die wahre Liebe. Thema: Sichwiederfinden nach Seitensprüngen
  72. Macbeth

    (William Shakespeare) Macbeth tötet, angestiftet durch Lady Macbeth, aus Machtgier den König. Laut Voraussagen müssen weitere Thronanwärter beiseitegeschaffte werden - bis Schlag auf Schlag ihn selbst trifft. Thema: "Fluch der bösen Tat, die stets fortzeugend Böses muß gebären".
  73. Maria Magdalene

    (Friedrich Hebbel) Magdalene erwartet von dem ungeliebten Verlobten, der sich ihrer versichern wollte, ein Kind. Er verlässt sie, da Mgadalenes Bruder des Dienstahls verdächtigt wird. Der Jugendgespiele, der sie immer noch liebt, verlässt sie ebenfalls, als er von ihrer Schuld erfährt. Magdalenes Mutter stirbt an der Schande des Sohnes. Magdalene begeht Selbstmord. Thema: Der starre bürgerliche Ehrenkodex verursacht Vernichtung, Unglück und Tod.
  74. Maria Stuart

    (Friedrich Schiller) Die katholische Maria Stuart wird wegen Hochverrat zum Tod verurteilt. Die protestantische Königin Elizabeth muß das Urteil bestätigen und unterschreibt es, nachdem sie bei einer Zusammenkunft von der Schottenkönigin wegen ihrer Herkunft und Thronerschleichung beschimpft wird und sie außerdem eifersüchtig auf die schöne Nebenbuhlerin ist. Thema: Leidenschaftlicher Kampf großer Rivalinnen. Im Hintergrund Kampf des Katholizismus gegen den Protestantismus.
  75. Medea

    (Euripides) Jason verlässt seine Gattin Medea, die ihm zum Ruhm verhalf. Er verspottet sie und heiratet eine andere. Medea bringt durch Zauber die junge Frau um. Das soll gerächt werden. Sie entzieht ihre Kinder den Händer der Rächer und tötet sie selbst, dann wird sie vom Sonnengott entführt. Jason erkennt, wie schändlich er gehaldelt hat. Thema: Schändliches Verlassen einer sich aufgeopferten Frau führt ins Unglück.
  76. Merlin

    (Karl Immermann) Merlin ist der Sohn des Teufels und einer reinen Jungfrau. Er geht an dem Widerspruch seiner Doppelnatur zugrunde. Thema: Faustthema.
  77. Minna von Barnhelm

    (Gotthold Ephraim Lessing) Die Soldatenehre des mit Minna verlobten Tellheim ist schwer angegriffen. Er verzichtet daher auf Minna. Sie gewinnt ihn nach kleinen scherzhaften Intrigen wieder zurück - da es die »Soldatenehre« befiehlt, sie nicht sitzen zu lassen. Aufklärung und Happy End. Thema: Preussische Soldatenehre mit menschlich schönen Zügen...
  78. Mirandolina

    oder Frau Wirtin (Carlo Goldoni) Der Graf, der Marquis, der Baron, alle umwerben die Wirtin -- die ihre Hand dem schon lange eifersüchtig zusehendem Kellner Fabrizzio reicht. Thema: Frau zwischen vier Männern.
  79. Mit dem Feuer spielen

    (August Strindberg) Das Malerehepaar, deren Liebe kängst leere Gewohnheit geworden ist - und auch deren Umgebung - will aus dem dumpfen Trott ausbrechen. Jeder spielt mit dem Feuer, doch alles bleibt beim alten - und sie gehen zum Frühstück... Thema: Nach dem Verlust jeden höheren Strebens bleibt nur die Sicherung des leiblichen Daseins.
  80. Die Mitschuldigen

    (J.W. v. Goethe) Drei Personen dringen in das Zimmer eines Gastes ein. Der Wirt aus Neugierde, der Schwiegersohn, um zu stehlen, und die Tochter, um beinahe mit dem Gast untreu zu sein. Thema: Drei »Ertappte« haben sich nichts vorzuwerfen, sie haben sich alle etwas vorzuwerfen und sind -- mitschuldig.
    Text: Wolf Schmidt (1913-1977)
  81. Moral

    (Ludwig Thoma) In der Stadt ist eine liebesspendende Dame verhaftet worden. Ihre Kundenliste liegt beim Assessor. Sie wird vom Präsidenten des Sittlichkeitsvereins gestohlen. Die 15.000,- für Entschädigung und Kaution für die Dame werden durch Sammlung im Sittlichkeitsverein aufgebracht. Alle, alle waren sie Kunden der Dirne. Thema: Verlogene Moral.
  82. Münchhausen

    (Walter Hasenclever) Die junge Frau hat Münchhausen seines abenteuerlichen Jugend-Nimbus wegen geheiratet. Die Partner gehen friedlich auseinander. Thema: Alter Mann und lebenshungrige junge Frau.
  83. Nach Damaskus

    (August Strindberg) Ein Gottsuchen. Thema: Experimentieren mit dem Glauben.
  84. Nachtasyl

    (Maxim Gorkij) Im Leben Gescheiterte finden sich im Nachtasyl zusammen und haben jeder ein Einzelschicksal... Die junge Frau möchte von ihrem 30 Jahre älteren Mann los, um den jungen Pepel heiraten zu können. P. aber liebt ihre Schwester. Er soll den Alten töten, erschlägt ihn unabsichtlich bei einem Streit und wandert mit der Schwester ins Gefängnis... Thema: Schicksale zahlreicher Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, die aber im gleichen Elend leben.
  85. Nathan der Weise

    (Gotthold Ephraim Lessing) Der Jude Nathan nimmt ein elternloses christliches Mädchen an kindesstatt an. Bei einem Brand rettet ein Tempelherr die Tochter und verliebt sich in sie, glaubt aber, sie sei Jüdin. Als man erfährt, daß sie Christin ist, stellt sich heraus, daß der Liebende ihr Bruder ist. Thema: Liebe und Güte sind mehr als Dogma und Glaubensstrenge. Auflösung der Gattenliebe in geschwisterliche Zuneigung.
  86. neugierigen Frauen

    die (Carlo Goldoni) Die Frauen sind außer sich über einen geheimnisvollen Männerverein. Wird dort gespielt? Der Liebe gehuldigt? Gold gegraben? Etc. Durch eine Türritze sehen sie später - die Männer sitzen beim harmlosen Mahl - Alleinsein, das brauchen die Männer zuweilen. Thema: Je mehr Geheimnis den Verein umschwebt, umso größer die Neugierde.
  87. Nora

    (Henrik Ibsen) Nora oder: Ein Puppenheim (Et Dukkehjem), Schauspiel in 3 Akten. Urauff: 1879 Kopenh.
    Die von ihrem Mann verwöhnte Nora begibt sich in Gefahr und erntet statt "Wunderbarem" nur Vorwürfe von ihm. Sie verlässt ihn, als Frau resigniert, als Mensch gewachsen, um ihre eigene Persönlichkeit zu finden. Thema: Nora gilt als bahnbrechendes Schauspiel im Sinne der Emanzipation.
  88. Ostern

    (August Strindberg) Der junge Lehrer Elis versucht, die Verfehlungen seines Vaters wieder gutzumachen. Doch das Unglück will von seiner Familie nicht weichen. Sein größter Gläubiger ist ein grober Klotz - aber mit gutem Herzen- , der den guten Willen für die Tat nimmt und die Schuldscheine zerreißt, denn vor 40 Jahren ist ihm von der Familie der Frau geholfen worden. Thema: Segen einer längst vergessenen guten Tat.
  89. Othello

    (William Shakespeare) Othello tötet aus Eifersucht seine geliebte - unschuldige - Desdemona. Als der Beweis ihrer Unschuld erbracht ist, tötet er sich selbst. Thema: Eine durch Dritte absichtlich herbeigeführte Eifersucht, um Vorteile zu erringen.
  90. Penthesilea

    (Heinrich von Kleist) Die Griechen besiegen die Amazonen. Der verliebt Achill läßt die Amazonenkönigin Penthisilea im Glauben ihres Sieges. Der gütige Betrug kommt heraus. Im veletzten Stolz tötet P. Achill, der sie - ihrer gegenseitigen Liebe gewiss - nur zum Schein herausforderte. Aus ihrem Rausch erwachend, tötet sich Penthisilea. Thema: Verletzter Stolz brachte Hassliebe, die zu unüberlegter Handlung trieb und bittere Reue und Tod zur Folge hatte.
  91. Philotas

    (Gotthold Ephraim Lessing) Prinz Philotas soll gegen den Sohn des feindlichen Königs, dessen Gefangener er ist, ausgetauscht werden. Er tötet sich, um das wertvolle Pfand des gefangenen Königssohns dem Vaterlande zu erhalten. Sieg und Frieden werden erreicht. Thema: Opfer für ein Ideal und Vaterlandsliebe.
  92. politische Kannegießer

    der (Ludvig Holberg) Ein biederer Kannengießer ist ein regelrechter Bierbankpolitiker. Witzbolde überbringen ihm die Nachricht, er sei zum regierenden Bürgermeister erwählt. Sogleich erteilt er seinen Hausgenossen Unterricht im feinen Benehmen, aber beim politischen Test versagt er so, daß er froh ist, zu erfahren, die Ernennung sei nur ein Scherz gewesen. Thema: Ein sich ernst nehmender Scheinwisser wird von Witzbolden über seine wahre Unkenntnis aufgeklärt.
  93. Die Primanerin

    (Sigmund Graff) Die verheiratete Primanerin erzählt ihrem Mann nicht, daß sie wieder zur Schule geht und die Schule weiß nicht, daß sie verheiratet ist. Lustige Verwicklungen. Thema: Beschäftigung der nichtausgefüllten Hausfrau und Ehefrau.
  94. Prinz Friedrich von Homburg

    (Heinrich von Kleist) Homburg greift gegen ausdrücklichen Befehl in die Schwedenschlacht ein und erringt einen Sieg. Natalia, die Nichte seines Kurfürsten, verlobt sich mit ihm. Der Kurfürst verhängt Todesurteil gegen H. da er gegen Befehl gehandelt hat. H. nimmt das Urteil an, wird im letzten Augenblick begnadigt. Thema: Im Krieg heißt das oberste Gesetz »Gehorsam« und das strenge Urteil »Tod« zur Rettung der »Ehre des Soldaten«.
  95. Quadratur des Kreises

    siehe Ein Strich geht durchs Zimmer
  96. Rappelkopf

    siehe Der Alpenkönig und Menschenfeind
  97. Die Räuber

    (Friedrich Schiller) Durch Intrigen seines Bruders wird Karl Moor von seinem Vater verstoßen. Er sucht im Räuberleben die Rache am Menschengeschlecht und wahre Freiheit. Als fremder Graf sieht er im Heimatschloß die Intrigen des Bruders, die den Vater zurgunde richten, schwört Rache, doch erkennt auch sein eigenes verfehltes Leben und stellt sich der Gerechtigkeit. Thema: Auf den Trümmern einer schlechten Welt soll eine neuere, bessere aufgebaut werden.
  98. Rausch

    (August Strindberg) Schriftsteller Maurice hat Freundin und Kind, verliebt sich in Freundin des Freundes. Sie wünschen beide den Tod des Kindes. Es stirbt. Sie werden des Mordes verdächtigt und verdächtigen sich nach Streitigkeiten gegenseitig. Sie drohen, zugrunde zu gehen. Sind entfremdet, aber finden beide einen getrennten gangbaren Weg. Thema: Verhältnis v. Mann und Frau. Kampf der Geschlechter aus innerer Notwendigkeit.
  99. Der Revisor

    (Nikolai Gogol) Provinzialbeamte erwarten den Revisor. Helle Aufregung, da Untreue aufgedeckt werden kann. Sie bieten einem vermeitlichen Revisor Bestechungsgelder. Derselbe nimmt sie und verschwindet damit, bevor die Verwechslung durch einen Brief und Ankunft des richtigen Revisors aufgeklärt wird. Thema: Satire auf die Bestechlichkeit und Beschränktheit der russischen Provinzialbeamten zur Zarenzeit.
  100. Der Richter von Zalamea

    (Pedro Calderon de la Barca) Der einquartierte Hauptmann entführt die Tochter Isabel und schändet sie. Sie wird befreit. Der gekränkte Vater bittet um die Ehe für seine Tochter, stößt aber nur auf Spott von dem Hauptmann. Als Dorfrichter läßt er ihn festsetzen, er wird erdrosselt aufgefunden. Thema: Frauenehre, Familienehre, Bauernehre, Kriegsehre.
  101. Romeo und Julia

    (William Shakespeare) Aus den "feindlichen Familien" heiraten Romeo und Julia heimlich. Romeo hat bei einem Streit jemanden getötet und wird verbannt. Julia nimmt, um ihm unbemerkt folgen zu können, ein Mittel, das sie tot erscheinen läßt. Romeo nimmt daraufhin an ihrem Grabe Gift. Julia erwacht, sieht den toten Geliebten und erdolcht sich. Versöhnung der Familien. Thema: Zwei Liebende zerbrechen an der Wirklichkeit des Tages, menschlich. Unzulänglichkeit und gefühlsfremder Zweckpolitik.
  102. Rosenmontag

    (Friedrich Hebbel) Gertrud, die für den Leutnant keine standesgemäße Partie ist, wird vom »wohlmeinenden« Freund zum Treubruch verleitet. Der Leutnant verlobt sich anderweitig und verspricht ehrenwörtlich, Gertrud nicht wiederzusehen. Er bricht sein Versprechen und wird von Gertruds Verführer überrascht, der den Wortbruch dem Kommandeur meldet. Leutnant und Gertrud begehen Selbstmord. Thema: Offiziersehre.
  103. Roxane

    siehe Cyrano von Bergerac
  104. Santa Cruz

    (Max Frisch) Die Frau träumt einem Liebeserlebnis mit einem jungen Seemann nach. Ihr Mann träumt einer der Frau wegen nicht unternommenen Weiterreise nach Hawai - mit dem gleichen Seemann. Als der Seemann das Paar besucht, werden Erinnerungen und Sehnsüchte noch deutlicher wach. Der Seemann stirbt und die sich wirklich liebenden Gatten werden sehend. Thema: Unaufrichtigkeit und falsche Sehnsüchte verhüllte das Beste im Menschen.
  105. Sappho

    (Franz Grillparzer) Die große Dichterin Sappho begehrt Phaon, der ihr geistig weit unterlegen ist, sie aber sehr verehrt, doch lieben kann er nur die einfache Sklavin Melitta. Die stolze Sappho leidet, segnet nach bitterem Kampf mit sich den Bund der Liebenden, scheidet dann aber aus dem Leben. Thema: »Wem Götter sich zum Eigentum erlesen, geselle sich zu Erdenbürgern nicht.«
  106. Die schalkhafte Witwe

    (Carlo Goldoni) Ein Engländer, ein Spanier, ein Franzose und ein Italiener bewerben sich um Rosaura, schicken Geschenke und Botschaften. Unerkannt in der jeweiligen Landsmännischen Tracht antwortet Rosaura und wird von allen nun als »Landsmännin« begehrt, nur der Italiener bleibt seiner ersten Liebe treu - und gewinnt Rosaura. Thema: Rosaura erprobt die Liebe ihrer vier Verehrer.
  107. Der Schinderhannes

    (Carl Zuckmayer) Die Reichen werden von Schinderhannes ausgeplündert, die Armen beschenkt. Als es ihm und der Truppe schlecht geht, wird er verraten und zum Tode verurteilt. Seine Geliebte empfängt in der letzten Nacht vor der Hinrichtung noch ein Kind von ihm. Thema: Freiheitsstreben der Unterdrückten.
  108. Die schmutzigen Hände

    (Jean-Paul Sartre) Der die starre politische Linie nicht einhaltende Höderer wird erschossen, dann als politischer Heiliger verehrt - und sein Mörder muß beseitigt werden. Er kennt die Auftraggeber des Mordes. Thema: Politische Kampfmethoden.
  109. Schneider Wibbel

    (Hans Müller-Schlösser) Wibbel soll aus politischen Gründen eingesperrt werden. Für 30 Taler geht der Geselle ins Gefängnis. Der Geselle stirbt als angeblicher Wibbel. Wibbel erlebt allerlei, auch seine eigene Beerdigung und wird erst wieder »Er«, als Napoleon geschlagen ist. Thema: Ich bin Du und Du bist ich.
  110. Die Spieler

    (Nikolai Gogol) Betrüger wollen ein gemeinsames betrügerisches Unternehmen starten. Durch Angabe falscher Namen, Positionen und Begebenheiten betrügen sie sich untereinander und zwei gehen endgültig in die Falle. Thema: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
  111. Stella

    (J.W. v. Goethe) Stella ist nach einigen glücklichen Jahren von ihrem Geliebten verlassen worden. Offizier Fernando ist auf der Suche nach Frau und Tochter, die er einst treulos verlassen hat und findet sie als Gesellschafterin bei Stella wieder. Er verliebt sich in Stella und erschießt sich. Stella nimmt Gift. Thema: Mann zwischen zwei Frauen.
  112. Der Stundenhändler

    (Ernst Nebhut) Ein Raritätenhändler erkennt kurz vor seinem Tode, daß es keine wertvollere Ware gibt, als die Zeit. Zu dieser Einsicht gekommen, verschenkt er seine letzte Stunde. Thema: Späte Einsicht.
  113. Die Stützen der Gesellschaft

    (Henrik Ibsen) Johann nimmt ohne Widerspruch böse Gerüchte in Kauf, um den Konsul vor Nachteilen zu schützen. Bei Rückkehr aus Amerika verliebt er sich und verlangt vom Konsul seinen guten Ruf wieder. Nach bösen Taten, die ihn fast selbst getroffen hätten, gesteht der Konsul tapfer seine Vergehen, die Johann angehängt wurden. Thema: Schein und Sein. Freiheit und Wahrheit - die Stützen der Gesellschaft.
  114. Tartuffe

    (Jean Baptiste Molière) Der Frömmler Tartuffe erhielt von dem vertrauensseligen Orgon dessen Vermögen und in gefährliche Geheimnisse eingeweiht. Tartuffe wird von Familienmitgliedern in eine Falle gelockt und Orgon erkennt den schlechten Charakter Tartuffes. Dieser erstattet Anzeige wegen der Geheimnisse. Orgon soll verhaftet werden, doch Tartuffe ist selbst der langgesuchte Betrüger. Orgon wird begnadigt. Thema: Ein Ränkeschmied treibt sein Spiel solange, bis er fällt.
  115. Der Tod im Apfelbaum

    (Paul Osborn) Großpapa will das Waisenkind und den Enkel vor habgierigen Verwandten bewahren und bindet den Tod auf dem Apfelbaum fest, damit er länger leben kann. Keiner kann nun sterben. Auch das Kind nicht, das schwerverletzt siecht. Der Alte bindet den Tod wieder los, weil er das Elend nicht länger mitansehen kann. Thema: Märchen vom geprelleten Tod. Gedanken vom Wert und Unwert des Lebens.
  116. Torquato Tasso

    (J.W. v. Goethe) Vor dem überempfindliche Dichter Tasso wird der italienische Dichter Ariost hoch gelobt. Der gereizte Dichter beginnt einen heftigen Streit und verliert damit auch seine Geliebte. Die Streitenden finden einander. Thema: Der Empfindsame findet in seinem Gegner die Stärke, an die er sich lehnen kann.
  117. Totentanz

    (August Strindberg) Kapitän Edgar und seine Frau leben in einem Festungsturm. Sie sind überheblich, schlecht böse und grausam zueinander. Nach dem Tod des Partners fallen noch böse Worte. Thema: Liebeshass, Geschlechterkampf, Lebensenttäuschung, Ehefessel.
  118. Traumulus

    (Arno Holz) Gymnasialdirektor »Traumulus« glaubt nur an das Gute im Menschen und wacht erst auf, als sein Lieblingsschüler, die »Edelnatur« sich in Bars herumtreibt, sich den Freitod gibt. T.'s Sohn fälscht Wechsel, seine junge Frau begehrt gegen ihn auf. Thema: Ein Idealist - ein Wirklichkeitsferner, der nicht aufwachen will und doch aufwachen -- muß.
  119. Unsere kleine Stadt

    (Thornton Wilder) Leben und Lieben zweier Familien über einen Zeitraum von 12 Jahren. Geburt, Tod, Frühjahr, Winter, Tag und Nacht. Thema: Bild des Alltags einer kleinen amerikanischen Stadt.
  120. Der Vater

    (August Strindberg) Der Rittmeister will seine Tochter dem Einfluß seiner frau, den er verderblich hält, entziehen. Das Gesetz ist auf seiner Seite. Der Satz seiner Frau »Weiß denn der Vater immer, ob er wirklich der Vater ist«, bringt seinen geistigen und körperlichen Ruin. Thema: Kampf der Geschlechter.
  121. Der Verschwender

    (Ferd. Raimund) Verschwendungssucht und Gutherzigkeit bringen Flottwell um Habe und Familie. Nach 20 Jahren steht er als Bettler vor einem ehemaligen Schloß; Sein alter Diener nimmt ihn auf. Ein von Flottwell in guten Tagen reich Beschenkter gibt das Geschenkte zurück. Fl. sorgt nun für seinen treuen Diener und die Familie. Thema: Leichtsinn und Verschwendungssucht führen zum Ruin, aber auch: Gute Taten tragen Früchte.
  122. Verschwörung des Fiesco zu Genua

    (Friedrich Schiller) Der Neffe des Machthabers mach politische Fehler, die der Onkel decken muß. Verschwörung gegen die Machthaber; Anführer: Fiesco, der die Herzogswürde erringen will. Im Machtrausch geht er einen falschen Weg -- und wird selbst Opfer. Der kluge alte Machthaber bleibt in Würde. Thema: Politisches Ränkespiel als Kampfmittel innerpolitischer Auseinandersetzungen. Der Weg zur freien Staatsordnung.
  123. Viel Lärm um Nichts

    (William Shakespeare) Vermeitliche Untreue scheiden Claudio und Hero vor dem Priester. Freund und Freundin versuchen, Unschuld zu beweisen - und finden, daß sie gar nicht so ehefeindlich sind und erkennen gegenseitig ihren wahren Wert. Sie gestehen sich ihre Liebe. Die Unschuld des Paares vor dem Priester wird auch bewiesen. Thema: Durch die Anteilnahme an dem Unglück anderer gelangt ein lustiges Freundespaar zur Erkenntnis ihrer Liebe.
  124. Von Mäusen und Menschen

    (John Steinbeck) Zwei kalifornische Landarbeiter erstreben die eigene Farm. Sie finden einen Mann mit etwas Geld und einer hübschen Frau. Der bärenstarke Lennie soll becirzt werden. Er drückt die Frau unbeabsichtigt zu fest an sich und tötet sie. Um ihn vor der Strafe zu bewahren, wird er von seinem Freunde getötet. Der Traum von der Farm ist aus. Thema: Sozialer Konflikt. Immer wieder Zerstörung der Lebenshoffnung Armer durch das Schicksal.
  125. Wallenstein

    (Friedrich Schiller) Wallenstein ist vom Kaiser abgefallen und erstrebt ein Ziel, das für die Gesamtheit und ihn ruhmreich werden soll. Beim offenen Schritt gegen den Kaiser wird W. von der Gegenverschwörung vernichtet. Höchster Aufstieg und jäher Fall einer überragenden Persönlichkeit. Thema: Offiziersverschwörung -- Gegenverschwörung. Abfall und Rückführung zum Gehorsam eines ganzen Heeres.
  126. Was Ihr wollt

    (William Shakespeare) Viola, als Mann verkleidet, wird die Vertraute des Herzogs, den sie liebt, aber der sie als Liebesboten zu seiner angebeteten Olivia sendet, die wiederum sich in den Liebesboten (Viola) verliebt. Nach vielen Verwechslungen, falschen Trauungen usw. - Happy End. Thema: Verwechslungskomödie von Liebespaaren.
  127. Der Weibsteufel

    (Karl Schönherr) Noch ein gutes Schmuggelgeschäft, dann können Mann und Frau sich das haus in der Stadt kaufen. Auf Anraten des Mannes verführt die Frau den Grenzjäger, kommt auf den Geschmack und wird zur Bestie. Der Grenzjäger ist in Leidenschaft verstrickt und will um jeden Preis wieder frei sein. Im Eifersuchtskampf wird der Mann erstochen und sie wird lustige Wittib sein. Thema: Entfachte Leidenschaften.
  128. Wie es Euch gefällt

    (William Shakespeare) Rosalinde, die Tochter des vertriebenen Herzogs, verkeidet sich als Jüngling und treibt in der Verbannung mit den bereits Geflohenen und Geliebten ihr neckisches Spiel. Viel Verwechslung, Liebe, Heirat. Thema: Schäferspiele.
  129. Wilhelm Tell

    (Friedrich Schiller) Schweizer Volk wird von österreichischen Vögten drangsaliert. Für kleines Vergehen muß Tell einen Apfel vom Haupt des Sohnen herunterschießen. Für weitere Bosheiten erschießt Tell Gessler und gibt damit den Auftakt zur endgültigen Befreiung des Schweizer Volkes. Thema: Freiheit um jeden Preis -- notfalls auch durch Tyrannenmord.
  130. Wintermärchen

    Das (William Shakespeare) Der König ist eifersüchtig auf seinen Freund. Dieser muß fliehen. Der König sieht darin ein Schuldbekenntnis und lässt seine Gattin ins Gefängnis werfen. Das dort geborene und dann ausgesetzte Töchterlein bekommt später den Sohn des Freundes. Thema: Eine edle Frau, die unter der unbegründeten Eifersucht des Gatten zu leiden hat.
  131. Wir sind noch einmal davongekommen

    (Thornton Wilder) Die Menschliche Familie vom Urstand bis heute in ihrem Kampf gegen alles, was sich ihr entgegenstellt, um sie an einem vollkommenen Leben zu hindern. Thema: Glossierung in der Gegenüberstellung von damals und heute.
  132. Der zerbrochene Krug

    (Heinrich von Kleist) Eve will Verlobten vor Strafe schützen und gibt sich dem Dorfrichter hin. Sie werden vom Verlobten überrascht. Der Richter entflieht unerkannt, wird aber als übereifriger Richter in Sachen Eve durch Indizien überführt. Thema: Ein Mächtiger will Nutzen aus seiner Vorrangstellung ziehen und bringt sich um Ansehen und Stellung und hat den Spott dazu.
  133. Zwei Herren aus Verona

    (William Shakespeare) Proteus soll Silvia, die von seinem Freund geliebt wird, entführen. Er selbst aber verliebt sich in Silvia und schickt ihr den Ring, den er als Liebespfand von seiner Julia erhalten hat. Er wird von Silvia verschmäht. Julia verdingt sich ihm unerkannt als Diener und muß dem Treuebruch zusehen. Sie gibt sich zu erkennen. Happy End. Thema: Liebe, Untreue, Vergebung.

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